Zur bodenständigen Eichsfelder Kultur in
Breitenworbis gehören der katholische Glaube, die Mundart mit ihren Schnurren,
das Hausschlachten (von Gehacktes bis Feldkieker) und der (früher: Fachwerk-) Hausbau.
Die steinernen Spuren des Glaubens begegnen uns in den Bildstöcken und Stelen im Ort und seiner Umgebung.
Weithin sichtbar ist die 1681-1693 erbaute Pfarrkirche St.Vitus, deren älteste Teile (Sakristei) aus dem Jahre
1238 stammen. Baumeister war Antonio Petrini, welcher durch die Wallfahrtskirche St.Antonius in Worbis bekannt
ist. Der mächtige Hochaltar wurde 1728 vom Breitenworbiser Meister Jacob Geburzky geschnitzt.
Altarbild (1969) und auch der Kreuzweg (1967) stammen von Joseph Richwien. Die farblich und
gestalterisch hochinteressante Malerei am Tonnengewölbe des Kirchenschiffes steht unter Denkmalschutz.
In Breitenworbis spricht man leider immer weniger noch einen Obereichsfelder Dialekt, der vom Ursprung her
thüringisch-fränkisch ist. Besonders die älteren Leute pflegen die Mundart im Gespräch miteinander.
Diese Mundart lebt auch in den Schnurren weiter, welche meist bei Geburtstagen o.ä. weitererzählt werden.
Hierbei handelt es sich um kurze lustige Geschichten, die einen ganz lokalen oder sogar persönlichen Bezug haben.
Das Hausschlachten spielt auch heute noch eine bedeutende Rolle. Im Winter ist das Schlachtefest, bei dem ein
Schwein nach allen Regeln der Eichsfelder Schlachtekunst zerlegt und noch im warmen Zustand verarbeitet wird,
trotz der vielen Arbeit ein ganz besonderes Ereignis.
Als Produkte entstehen die lokalen Delikatessen Schwartenwurst, Feldkieker, Stracke, Zwiebelwurst, Garwurst in der Kälberblase usw.
In früherer Zeit wurde das Hausschwein (musste lebend einen Winter sehen) ein Jahr gemästet und dann nach
wochenlanger Vorbereitung innerhalb von wenigen Stunden verarbeitet. Jeder in der Familie hatte bei diesem Fest
seine ganz genau geregelten Aufgaben, ob es nun um den Kessel mit dem kochenden Wasser, das Sägen der Knochen oder den Eimer mit dem Blut
für die Garwurst ging. Heutzutage übernehmen oft Hausschlachter in ihren eigenen Räumen die Arbeit und verkaufen
die frische Ware noch am Schlachttag bzw. lagern die Eichsfelder Feldkieker zum Lufttrocknen.
Eine Ausstellung zu diesem Thema gibt es auch in unserem .
Die Schönheit der Eichsfelder Dörfer mit ihren gepflegten (Fachwerk-)häusern war auch zu DDR-Zeiten sprichwörtlich.
Breitenworbis liegt an der Deutschen Fachwerkstrasse und kann mit einigen alten, gut hergerichteten Gebäuden aufwarten,
so z.B. den Gaststätten Berliner Hof und Thüringer Hof sowie zahlreichen Wohnhäusern, u.a. in der Langen Strasse.
Siehe auch: und
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