Cusco: "Qosqo" - Nabel der Welt

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Cusco: "Qosqo" - Nabel der Welt

Cusco oder in der Inka-Sprache Quechua Qosqo (bedeutet soviel wie "Nabel der Welt") war einst das Machtzentrum des Inka-Reiches Tawantinsuyu ("Reich der vier Himmelsrichtungen"). Der Grundriss der Stadt sollte einen Puma darstellen.

Plaza de Armas (Huacaypata)

  Das Zentrum der Stadt ist die Plaza de Armas. Das spanisch-koloniale Cusco wurde auf den Resten der alten Inka-Hauptstadt erbaut. So befindet sich die Plaza de Armas praktisch an der selben Stelle wie der zentrale Platz Huacaypata zu Inka-Zeiten.
Die koloniale Bebauung erfolgte meist auf den Grundmauern der Tempelanlagen des alten Qosqo. So auch die im Bild links aufragende Jesuiten-Kirche La Compaña, welche auf den Resten des Schlangentempels Amarucancha steht.

Vor allem im nördlichen Teil des Stadt befinden sich viel enge Gassen mit recht steil ansteigenden Treppenstufen.
Hier kann einem schon die Puste ausgehen, vor allem bei unzureichender Höhenakklimatisierung. Cusco liegt schliesslich in 3400m Höhe ! Als bestes Mittel gegen Kopfschmerzen und Kreislaufbeschwerden bewährten sich bei mir Paracetamol-Tabletten und viel Coca-Tee.

Treppen in Cusco

Gasse in Cusco

Inka-Mauer

  Die Grossartigkeit des Inka-Baustils zeigt sich an vielen Ecken im Stadtbild: profane Bauten stehen auf Inka-Grundmauern oder nutzen wie hier die aus gewaltigen, genauest behauenen Steinen trapezförmigen Eingangstüren und Fenster. Wände wurden ohne Verwendung von Mörtel aufgeschichtet und verzahnt.

Links im Bild zu sehen: Kirche und Konvent Santo Domingo, erbaut auf den Überresten des Sonnenheiligtums Qoricancha. Von diesem ist in der Bildmitte die dunklere Aussenmauer noch zu erahnen. Der Tempelpalast Qoricancha war vor der Eroberung Cuscos 1533 durch Pizarro aussen mit Goldplatten bedeckt. Wir sehen hier im Vordergrund den Garten des Sonnentempels, in dem Pflanzen und Tiere in Gold und Silber nachgebildet waren.

Qoricancha

Tempel des Regenbogens

Tür

  Das Erdbeben von 1950 legte die Übereste des Sonnenheiligtums Qoricancha frei, welche in Form eines Museums heute zu besichtigen sind. Im linken Bild der Blick in den Tempel des Regenbogens mit elf Trapeznischen, in welchen sich zur Inka-Zeit in Diamanten eingerahmte goldene Götterstatuen befanden . Die trapezförmige Ausgestaltung von Fenstern und Türen sowie das gegenseitige Abstützen der Mauern ergibt einen besseren Halt bei den häufig auftretenden Erdbeben.
Im rechten Bild hat man den Blick durch eine mächtige Tür in Richtung Sternentempel. Entlang der Mauer des sich rechts davon befindlichen Mondtempel saßen früher die Mumien der verstorbenen Frauen der Inka-Herrscher mit Silber geschmückt auf silbernen Podesten. Im dahinter befindlichen Sonnentempel wurde der Sonnengott Inti als goldene Sonnenscheibe verehrt.

Die Kathedrale von Cusco, La Catedral, wurde 1559-1654 auf den Grundmauern des Palacio de Viracocha, also des Palastes des achten Inka namens Viracocha, errichtet. Viele Kerzen haben sie innen etwas angerußt. Nichts desto trotz habe ich hier eine Morgenmesse besucht, welche mich sehr bewegte - obwohl sie recht eintönig, dafür aber typisch katholisch war...

La Catedral

Saqsaywaman

Treppe in Saqsaywaman

  Knapp 200 Höhenmeter oberhalb von Cusco liegen die Ruinen der Festungsanlage Saqsaywaman. Die Anlage ist von der Stadt aus in kurzer Zeit zu Fuss erreichbar. An ihr sollen einige zehntausend Menschen 70 Jahre lang gearbeitet haben. Baubeginn war Mitte des 15.Jahrhunderts unter dem 10. Inka Tupac Yupanki, die Fertigstellung unter dem 11. Inka Huayna Capac um 1530. Danach kam ja auch Pizarro, der 1533 Qosqo kampflos einnahm. So ziemlich alles Gold und Silber, mit dem die Aussenmauern der Paläste bedeckt waren, wurde sodann von den Spaniern eingescholzen. Im Jahre 1536 wurde die Festung und damit Cusco von 200.000 Inka unter Manco Capac zurückerobert. Nach 5 Monaten gab es Versorgungsprobleme und die Inkas mussten Pizarro wieder die Stadt überlassen.

Auf der stadtabgewandten Seite (Norden) gibt es die berühmten Zickzack-Mauern. Auf 600 Metern Länge stehen drei Steinmauern übereinander, aus riesigen, genau bearbeiteten Felsbrocken lego-artig aufgetürmt. Der grösste Stein hat die Abmessungen 9x5x4 Meter und soll 350 Tonnen wiegen!

Zickzack-Mauern

Explanada mit Zickzack-Mauern

Qenqo

  Die Kultstätte namens Qenqo ist ein grosser , künstlich zerschnittener Felsen unweit von Saqsaywaman. Das Quechua-Wort Qenqo bedeutet soviel wie "das Gewundene". Gemeint ist damit die schlangenförmige Opferrinne, welche vom höchsten Punkt des Felsens in eine Höhle fürt. In die runde Vertiefung wurde Opferblut eingegossen, das dann zickzackartig den Stein herunterrann. In der darunterliegenden Höhle wurden Zeremonien abgehalten.

Lima

Machupicchu

Andreas Kraska