Im Regenwald von Peru: Rio Madre de Dios

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Im Regenwald von Peru: Rio Madre de Dios

Der Flug von Cusco zur Urwaldstadt Puerto Maldonado war relativ kurz: nach einer dreiviertel Stunde geht die Maschine in den Sinkflug, durchbricht die Wolkendecke, und es breitet sich ein Regenwaldpanorama aus, das seinesgleichen sucht. Wohin man blickt, grüne Bäume und Wasserschlingen. Der Rio Madre de Dios, ein Zufluß des Amazonas, ist hier der wichtigste Transportweg. Und der einzigste in die abgelegenen Regenwaldecken, hier, 60km östlich der bolivianischen Grenze. Am Ende der Zivilisation.

Rio Madre de Dios

Mit einem sogenannten Peque peque, einem langen überdachten Urwald-Motorkahn, fuhren wir auf dem Rio Madre de Dios (deutsch: Fluß der Mutter Gottes) zur Lodge Ecoamazonia. Drei aufregende Tage in Hitze und Feuchtigkeit sollten folgen.

Die Unterkünfte der Lodge Ecoamazonia liegen am Rande eines Waldschutzgebietes. Viel Zeit zum Akklimatisieren blieb uns nicht: ein wenig abruhen auf der Moskitonetz-geschützen Liege, eine Dusche mit Flußwasser und dann brachte uns ein Führer auf die Isla de Monos, die Affeninsel.
Die Insel liegt praktisch inmitten des Flusses und beherbergt Klammeraffen, Kapuziner- und Totenkopfäffchen. Sie lassen sich mit Bananen (platanos) anlocken... Worauf ein Totenkopfaffe (Typ Herr Nielsson) mich auf meiner Schulter durch die barfuß zu durchwatenden Schlammpfützen begleitete.
Das Bild ganz rechts zeigt dagegen einen Klammeraffen, welcher sich, nur am Schwanz hängend, eifrig um das Schälen seiner Banane bemüht.
Der erste Tag endete mit einem leckeren Abendessen, welches im runden Essenraum bei Kerzenschein (Strom gibt's nur für Radio aus einer Autobatterie) serviert wurde. Zum Glück waren auch nur wenig Urlauber in der Lodge: außer einem argentinischem Angler war eine typische 18-jährige US-Amerikanerin, später ein australisches und dann ein französisches Paar einquartiert.

Unterkunft in der Lodge Ecoamazonia

Klammeraffe auf der Isla de Monos

Kokospalme

Blick über den Regenwald

  Der zweite Tag begann mit Regen ab morgens um fünf Uhr. Wie unser Führer richtig prophezeite, dauerte er bis gegen ein Uhr mittags.
Danach machten wir einen Bootstrip in den Dschungel, auf dem wir Pflanzen und Tiere erklärt bekamen. Mit fetten Maden aus Palmfrüchten versuchen wir leider vergeblich, Piranjas zu angeln. Die Köder waren immer sauber abgefressen. Die Einheimischen hatten wohl mehr Glück - abends gab es prima Fisch.

Der dritte Tag mit einer achstündigen Urwaldtour per pedes war der Höhepunkt: Nachdem uns eine meterlange fette Schlange (mit einem Frosch in Handtaschengröße zwischen den Kiefern) über den Weg gekrochen war, erstiegen wir ein Baumhaus mit herrlichem Ausblick. Danach gingen wir einen Kilometer über fußbreite Holzplanken (teilweise ohne Handlauf) ca. 1m über Sumpf zu einem Urwaldsee. Im Kahn lautlos sitzend, sahen wir einen Kaiman und Schildkröten.

Kahnfahrt über Kaimane

Urwaldsee

Unser Weg durch den Regenwald war anstrengend, aber sehr beeindruckend. Gerade der Anblick der Urwaldriesen im Waldschutzgebiet um die Lodge warf die Frage auf: Wei lange können wir noch die Schönheit Amazoniens bewundern?
Wie gehen wir mit unserer Umwelt um?
Bild unten: Brettwurzeln eines Urwaldriesen  

Brettwurzeln

Am vierten tag verließen wir am frühen Morgen wieder die Lodge. Die einstündige Fahrt mit dem Peque peque zurück nach Puerto Maldonado war sehr schön - der Regenwald erwachte gerade.  

Kahnfahrt

Cana brava

Valle Sagrado

Puno und Titicacasee

Andreas Kraska